Konzept der Kinderbetreuungseinrichtungen die Baffies1 und 2

1 Einleitung

„Ein Kind kann nur dann frei seinen Körper und Geist schulen, wenn man ihm Platz und Zeit lässt.“ (Emmi Pikler)

Träger der Kinderkrippen „die Baffies“ 1 und 2 ist der Verein für Bildung und berufliche Förderung von Mädchen und Frauen e. V, der anerkannter Träger der öffentlichen Jugendhilfe ist. Ihm sind die rechtlichen/gesetzlichen Grundlagen der Kinderbetreuung bekannt; er stellt eine ordnungsge-mäße Buch- und Aktenführung sicher und kann diese bei Bedarf nachweisen. Der Verein ist dar-über hinaus 50%tiger Gesellschafter der BAFF-Frauen-Kooperation gGmbH (BAFF), in die ab 2007 alle Ausbildungs- und Beschäftigungsprojekte des Vereins übergeleitet wurden. Es gibt eine enge Kooperation zwischen dem Verein und BAFF.

BAFF hat das Ziel, insbesondere Frauen bei der Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung zu unterstützen und insbesondere Alleinerziehende, Migrantinnen und Frauen ohne verwertbare Qua-lifikationen auf dem Weg der Integration in den Arbeitsmarkt zu beraten und zu begleiten. Um Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfolgreich gestalten zu können, ist eine Kinderbetreuungsan-gebot mit entsprechenden Rahmenbedingungen ein wichtiger Bestandteil.

Bei der Besetzung der Kinderbetreuungsplätze haben die Mütter Priorität, die bei BAFF eine ar-beitsmarktpolitische Maßnahme zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt besuchen. Weitere freie Plätze stehen den Mitarbeiterinnen von BAFF zur Verfügung. Nicht in Anspruch genommene Plätze werden mit externen Kindern aus Darmstadt besetzt. Bei dem Aufnahmeverfahren finden Kriterien der sozialen Härte besondere Anwendung.

  1. Rahmenbedingungen

2.1 Spezifischen Bedingungen bei den Baffies 1

Die Betreuungseinrichtung „die Baffies1“ befindet sich in der Alsfelder Str. 9, 64289 Darmstadt, gemeinsam mit Schulungs-, Besprechungs- und Verwaltungsräumen der BAFF-Frauen-Kooperation gGmbH.
Die Räumlichkeiten der Baffies1 befinden sich im Bürgerparkviertel in Darmstadt. Das Bürger-parkviertel liegt im Randbezirk der Stadtmitte Darmstadts und ist von daher aus dem gesamten Stadtgebiet gut erreichbar. Die Haltestelle der Straßenbahnlinie 4 ist ca.
50 m entfernt.

2.1.1 Gruppengröße, Alter der Kinder und Betreuungszeiten

Bei den Baffies1 werden max. 11 Kinder im Alter von 0,5 Jahre bis 3 Jahre in einer eingruppigen Einrichtung betreut. Vor dem Hintergrund, dass die Betreuungsplätze bei den Baffies1 hauptsäch-lich berufstätigen Eltern zur Verfügung gestellt werden, wird der Kinderbereich als Ganztagesein-richtung geführt und steht allen Kindern von 07:30 Uhr bis 16:00 Uhr zur Verfügung.

2.1.2 Raumangebot und Ausstattung

Den Baffies1 stehen 3 Räume mit insgesamt nur ca. 56,5 qm zur Verfügung. Diese, doch recht kleinen, Räume wer¬den als Hygiene-, Spiel-, Schlaf- und Ruheräume genutzt. Eine Hochebene von ca. 6 qm dient als Rückzugsmög¬lichkeit. In einem Raum ist eine Küche mit einer Essecke eingerichtet. Eine kindgerechte Toilette und zwei Waschbecken sind angrenzend erreichbar. In der ebenfalls angrenzenden Teeküche stehen ein Gefrierschrank, eine Waschmaschine und eine Spülmaschine zur Verfügung und es können Lebensmittel aufgewärmt werden. In dem über eine Treppe für Kinder selbstbegehbaren Wickeltisch befindet sich für jedes Kind eine Schublade zum Unterbringen persönlicher Kleidungstücke usw. Hier können sowohl Kleidungsstücke und Windeln als auch kleine Spielsachen, die die Kinder mitbringen, aufbewahrt werden. Die Baffies1 befinden sich in dem gleichen Gebäude, wie die Schulungs- und Geschäftsräume von BAFF. Für Klein-gruppenangebote können daher auch die Besprechungsräume von BAFF benutzt werden. Eben-falls werden Büro- und Personalräume und Toiletten gemeinsam genutzt.

Als Außenfläche stehen der nahe gelegene Bürgerpark und 2 gut erreichbare Spielplätze im Bür-gerparkviertel zur Verfügung. Die zum Haus gehörende kleine Wiesenflä¬che wird ebenfalls für kurze Aufenthalte im Freien genutzt, wie zum Beispiel für einen mobilen Wasser-Sand-Tisch.

2.1.3 Pädagogisches Personal

Die Kinder bei den Baffies1 werden von 4 pädagogischen Fachkräften und Aushilfskräften (Teil-zeit und Vollzeit) pädagogisch betreut. Die Gesamtanzahl der Wochenstunden der Fachkräfte ent-spricht den Standards des Hess. Kinderförderungsgesetz (HESSKiföG).
Bei einem Personalmangel, wie z. B. auf Grund von Krankheit, tritt der Notfallplan in Kraft, der zu Beginn jedes Kita-Jahres mit den Eltern besprochen wird und im Anhang I eingesehen werden kann.
Zur Qualitätssicherung wird das Personal regelmäßig nach dem hessischen Bildungs- und Erziehungsplan geschult.

2.2 Spezifischen Bedingungen bei den Baffies2

Die Betreuungseinrichtung „die Baffies2“ befindet sich in der Marburger Str. 14, 64289 Darmstadt. Die Räumlichkeiten befinden sich in einem Bürokomplex und liegt am Rande des Bürgerparkvier-tels in Darmstadt. Das Bürgerparkviertel liegt im Randbezirk der Stadtmitte Darmstadts und ist von daher aus dem gesamten Stadtgebiet gut erreichbar. Die Haltestelle der Straßenbahnlinie 4/5 und 7/8 sind ca. 350 m entfernt.

2.2.1 Gruppengröße, Alter der Kinder und Betreuungszeiten

Bei den Baffies2 werden max. 22 Kinder im Alter von 0,5 Jahre bis 3 Jahre in einer zweigruppigen Einrichtung betreut. Vor dem Hintergrund, dass die Betreuungsplätze bei den Baffies2
hauptsächlich berufstätigen Eltern zur Verfügung gestellt werden, wird der Kinderbereich als Ganztageseinrichtung geführt und ist von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Es gibt 11 Plätze für die Zeit von 07:00 Uhr bis 16:00 Uhr und 11 Plätze für die Zeit von 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Im Einzelfall können Abweichungen vereinbart werden.

2.2.2 Raumangebot und Ausstattung

Den Baffies2 stehen 5 Räume mit insgesamt ca. 295 qm zur Verfügung. Diese Räume wer¬den als Hygiene-, Spiel-, Schlaf-, Ruhe- und Büro-/Besprechungsräume genutzt. Es stehen eine Auf-wärmküche zur Verfügung und ein kindgerechter Sanitärbereich mit 2 Kindertoiletten und Wasch-becken. In den beiden Gruppenräumen sind jeweils eine Essecke und unterschiedliche Funktions-bereiche eingerichtet. In jedem Gruppenraum und im Sanitärbereich befinden sich über eine Treppe für Kinder selbstbegehbaren Wickeltische und für jedes Kind eine Schublade zum Unter-bringen persönlicher Kleidungstücke usw. Hier können sowohl Kleidungsstücke als auch kleine Spielsachen, die die Kinder mitbringen, aufbewahrt werden. Der große Flur steht auch als Bewe-gungsfläche zur Verfügung.

Als Außenfläche stehen der nahe gelegene Bürgerpark und 2 gut erreichbare Spielplätze im Bür-gerparkviertel zur Verfügung. Die zum Haus gehörende kleine Wiesenflä¬che wird ebenfalls für kurze Aufenthalte im Freien genutzt, wie zum Beispiel für Wasserspiele bei schönem Wetter.

2.2.3 Pädagogisches Personal

Siehe 2.1.3

2.3 Allgemeingültige Rahmenbedingungen

Über die jeweiligen spezifischen Rahmenbedingungen hinaus, gibt es Bedingungen und Gegeben-heiten, die für beide Einrichtungen gleichermaßen zutreffen.

2.3.1 Übergang in Folgebetreuungseinrichtungen

Mit Vollendung des 3. Lebensjahres ist der Übergang in einen Kindergarten vorgesehen, da hier der gesetzliche Anspruch auf einen Kindergartenplatz greift. In Darmstadt gibt nur bedingt eine gute Übergangsregelung für Kinder die keinen wohnortnahen Kindergartenplatz erhalten oder die nicht in den Kindergarten ihrer Wahl einmünden können. Deshalb können die Kinder bei uns auch nach Vollendung des 3. Jahres bis zur Einmündung in den Kindergarten, spätestens jedoch zum nächsten Kindergartenjahr, verbleiben.

2.3.2 Gesamtleitung

Das gesamte Personal beider Einrichtungen ist der Geschäftsführerin des Vereins unter¬stellt, die vom Verein für Bildung und berufliche Förderung von Mädchen und Frauen e. V. für die Lei-tungsarbeit der Baffies freigestellt wird. Sie verfügt über langjährige pädagogische Praxiserfahrun-gen als Erzieherin und hat sich danach als Dipl. Sozialpädagogin und gestalttherapeutische Berate-rin weiter qualifiziert.

2.3.3 Zusatzkräfte

Im Kinderbereich absolvieren regelmäßig Erzieherinnenpraktikantinnen oder Studentinnen der Sozialpädagogik ein Jahres-, Begleit- oder Blockpraktikum. Wir möchten pädagogisch Interessier-ten die Möglichkeit einräumen Praxiserfahrungen zu sammeln und eine Ausbildung oder Studium erfolgreich zu absolvieren.

2.3.4 Elternbeiträge

Die Elternbeiträge entsprechen den Beiträgen kommunaler Kinderbetreuungseinrichtungen und werden jeweils der kommunalen Regelungen bzw. Veränderungen entsprechend angepasst. Wir erheben einen ergänzenden monatlichen Pauschalbetrag für Essen und Getränke, für Pflege- und Hygienemittel (z.B. Windeln) und Investitionen/Anschaffungen, die nicht Bestandteil der 100%igen Finanzierung der Stadt Darmstadt sind. Sämtliche Zahlungen erfolgen über ein Einzugsermächti-gungsverfahren.

2.3.5 Beitragserstattung für Eltern mit geringem Einkommen

Eltern mit geringen Einkommen haben die Möglichkeit einer Beitragserstattung über „Hilfen zur Erziehung“ durch das Jugendamt Darmstadt. Hierzu ist die Offenlegung des Familieneinkommens in der Verwaltung des Vereins erforderlich.
Bei Bedarf unterstützen die MitarbeiterInnen die Eltern bei der Antragsstellung.

2.3.6 Schließzeiten

In der Regel findet in den Hess. Sommerferien eine Schließzeit von 3 Wochen und in den Weihnachtsferien von 1 Woche statt. Des Weiteren können einzelne Tage z.B. für pädagogische und konzeptionelle Arbeit und besondere Anlässe hinzukommen. Veränderungen der Betreuungszeiten und die betrieblichen Schließzeiten werden Ende des Jahres für das Folgejahr festgelegt und mit den Eltern, ggf. über die Elternvertretung, abgestimmt. So können sich alle Eltern gut darauf einstellen.

2.3.7 Beschwerdemanagement (siehe Anhang II)

Im Rahmen unserer Qualitätssicherung gibt es u.a. ein Beschwerdemanagement. Dies ist einheit-lich geregelt. Wird eine Beschwerde von Seiten der Eltern etc. an uns herangetragen, wird diese ernst genommen und in einem Beschwerdeprotokoll festgehalten. Dieser Beschwerde wird nach-gegangen und gemeinsam mit dem Team und/oder Leitung und den Eltern gelöst. Ist eine Lösung nicht möglich, wird das Jugendamt hinzugezogen. Generell haben die Eltern immer die Möglich-keit sich auch direkt bei der Stadt Darmstadt/Jugendamt zu beschweren.
Eine Beschwerde ist für uns immer ein Anlass, um unsere Arbeit und Abläufe kritisch zu hinterfra-gen und ggf. weiter zu entwickeln.

Kinder in der Krippe zeigen meist direkt, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind. Sie sind noch impulsgesteuert und reagieren zum Beispiel mit Essen wegschieben oder Kopfschütteln, wenn sie nicht mit basteln wollen. Unser Freispiel ist so angelegt, dass die Kinder so wie so selbst entscheiden dürfen, was sie machen möchten. Wenn ihnen ein anderes Kind etwas wegnimmt oder sie von einem Spiel verdrängen möchte, beschweren sie sich meist lautstark, da sie noch nicht sprechen können. Die Fachkräfte sind hier sehr nah an den Kindern, damit sie lernen wie man sich beschweren kann.

Auch eine Beschwerde innerhalb des Personals einer Kita ist uns sehr wichtig. Im Team sollen Situationen besprochen werden, wo es zu Unstimmigkeiten gekommen ist. Ein offener Umgang mit konstruktiver Kritik ist unabdingbar. Beschwerdeorte für die Mitarbeitenden ist die monatliche Dienstbesprechung, das jährliche Personalgespräch; Aber auch der direkte Weg zur Krippenlei-tung ist möglich. Bei einer Konfliktlösung kann auch immer eine Supervision genutzt werden. Wie das Beschwerdemanagement in Bezug auf das Gewaltschutzkonzept abläuft kann im Anhang III nachgelesen werden.

  1. Pädagogische Inhalte

3.1 Pädagogische Grundsätze

Das Fundament für die pädagogische Arbeit bei den Baffies bildet der hessische Bildungs- und Erziehungsplan. Außerdem orientieren sich beide Einrichtungen an der Grundhaltung der Klein-kindpädagogik von Emmi Pikler:
„…Jedes Kind hat … seine eigene Persönlichkeit und deshalb sein eigenes Entwicklungs- und Lerntempo, was sehr unterschiedlich sein kann. Jedes Kind macht genau dann seinen nächsten Entwicklungsschritt, wenn es sich dafür bereit fühlt, also sicher mit dem bisher Erlernten ist. Alle motorischen Fähigkeiten und auch das Selbstbewusstsein entwickelt das Kind selbst, wenn es ein entsprechend wertschätzendes und liebevolles Umfeld dafür hat…“

Die Kinder werden entsprechend ihres Alters und Entwicklungsstandes in ihrer Persönlichkeit ernst genommen und dem entsprechend begleitet. Unser Ziel ist es, die Kinder in ihrer Eigenverantwort-lichkeit und Gemeinschafts¬fähigkeit zu fördern. Die passiert u a. durch die Möglichkeit der Partizi-pation. Die Kinder werden täglich altersentsprechend in Entscheidungen miteinbezogen. Zum Bei-spiel können die Kinder beim Essen selbst entscheiden, ob sie Wasser oder ungesüßten Tee trin-ken möchten. Sie können entscheiden, ob sie bei einem kreativen Angebot teilnehmen möchten oder nicht.

In der pädagogischen Arbeit ist uns die ganzheitliche Erziehung und Bildung der Kinder besonders wichtig. Im Vordergrund steht die Förderung des Selbstwertgefühles, des Selbst¬vertrauens, der Selbstständigkeit und der Entscheidungsfähigkeit der Kinder. Aufgabe des pädagogischen Perso-nals ist es, den Kindern zuzuhören, eine Atmosphäre des Ver¬trauens zu schaffen und sensibel auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Die Kinder werden als „Akteure“ ihres Lebens verstanden, wobei dem pädagogischen Personal eine unterstützende und fördernde Aufgabe zu-kommt. Durch Spiel- und vielfältige Materialangebote werden die Handlungskompetenzen der Kinder erweitert.

Es ist notwendig, die Aktionen und Spielangebote mit den Kindern altersentsprechend zu planen und ihre Wünsche diesbezüglich ernst zu nehmen, soweit sie diese schon äußern können. Dies geschieht im gemeinsamen Morgenkreis. Die Raumgestaltung wird so gut wie möglich den Be-dürfnissen der Kinder angepasst. Das kann zum Beispiel sein, dass die Kinder viele Bücher an-schauen wollen, so werden dementsprechend mehrere Leseecken eingerichtet. Dann kann es sein, dass die Kinder sich mehr zu Musik bewegen wollen. Hierfür wird Platz gemacht, so dass die Kinder ungestört tanzen können. Durch ein reichhaltiges Materialangebot und eine freie Zeiteintei-lung können die Kinder ihre Kreativi¬tät und Phantasie entwickeln und ausleben. Das Spielmaterial wird regelmäßig ausgetauscht, so dass die Kinder gezielt gefördert werden. Gleichzeitig werden sie durch ein Überangebot an Spielzeug/Materialien nicht überfordert. Das Schaffen von Freiräu-men ermöglicht den Kindern ein ruhiges und konzentriertes Spielen und Beschäftigen. Hierzu kön-nen die Kinder auch den kleinen angrenzenden Raum nutzen.

Exkursionen zum Bahnhof, Baustellen, Museen usw. unterstützen das Lernen durch eigenes Er-leben. Es ist wichtig, dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern durch Angebote innerhalb, aber auch außerhalb der Betreuungsräume nachzukommen. So oft es möglich ist, gehen die Mit-arbeiterInnen mit den Kindern raus. Manchmal ist es ein Spaziergang um Stöcke und Blätter zu sammeln, dann wird ein Picknick im Bürgerpark gemacht oder ein nahegelegener Spielplatz be-sucht. Hier haben die Kinder die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob sie den Ausflug mitmachen wollen, oder lieber in der Einrichtung bleiben möchten.

3.2 Soziales Lernen

Neben der individuellen Förderung ist uns die Wahrnehmung der Gruppendynamik zur Förderung von Gruppenprozessen ebenso wichtig. Die bei Kindern vorhandene Rollenflexibilität wird von uns unterstützt, die Kinder dürfen unterschiedliche Rollen ausprobieren und sie werden angeregt viel-fältige Erfahrungen zu sammeln. Die Kinder erleben, dass sie alle gleichberechtigt sind, egal wel-chen Geschlechts, welcher ethnischer Herkunft und welcher Religion sie angehören. Auch das Erkennen des eigenen ICHs ist ein Prozess, den die Kinder in der vertrauten Gruppe erleben.

Je nach Gruppenzusammensetzung können die Kinder Erfahrungen in einer altersgemischten oder aber auch altershomogenen Gruppe sammeln. Auch Erfahrungen im Umgang mit Ge-schwistern sind bei den Baffies möglich.

Bei den Baffies werden Kinder unterschiedlicher Nationalitäten bzw. Herkunft aufgenommen. Dies bietet die Möglichkeit, das Interesse und Ver¬ständnis für andere Kultu¬ren zu entwickeln. Die
Vielfältigkeit des Einzelnen, wie Hautfarbe, Nationalität, Glauben und Bräuche können wahrge-nommen und hinterfragt werden und eigene Standpunkte können entwickelt werden. Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es, schon mit den Kleinsten einen respektvollen Umgang zu üben, „an-ders sein“ zu akzeptieren.

Die Betreuung der meisten Kinder erfolgt häufig nicht in deren unmittelbaren Lebensumwelt. Die sozialen Kontakte von Kindern untereinander beziehen sich daher in 1. Linie auf das Gruppenge-schehen bei den Baffies. Eigenständige Besuche der Kinder untereinander finden bei dieser Al-tersgruppe eher selten statt. Um die Kinder dennoch in Ihrem eigenen Wohnumfeld kennenlernen zu können, werden Besuche un¬tereinander angeregt. Diese können einzeln, mit der ganzen Grup-pe mit und ohne Eltern stattfin¬den. Bei diesen Besuchen lernen Kinder unterschiedliche Familien-formen kennen, wie z. B. eine Groß- oder eine 1-Elternfamilie.

3.3 gesundheitsfördernde Kita

Körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden sind wichtige Voraussetzungen für die Entwick-lung und die Bildungsprozesse der Kinder. Ernährung, Bewegung und altersentsprechende Mitbe-stimmung sind daher für uns Aspekte, auf die wir besonders achten.

Das gemeinsame Frühstück wird von uns organisiert und zubereitet. Die Kinder können altersent-sprechend mithelfen, wie z. B. beim Einkauf oder beim Tisch decken. Obst, Gemüse oder Joghurt sind beliebte Angebote. Süßigkeiten gibt es zur Ausnahme, z. B. bei einer Geburtstagsfeier eines Kindes. In Ausnahmefällen kann in Absprache zwischen den pädagogischen Fachkräften und Eltern auch ein Frühstück von zu Hause mitgebracht werden.
Jedes Kind hat seinen festen Platz am Tisch, was sie durch ein eigenes Symbol auf dem Stuhl erkennen. Dieses Symbol kennen sie schon durch ihren Platz an der Garderobe. Vor Beginn des gemeinsamen Frühstücks wird gemeinsam ein Morgenlied gesungen. Durch dieses Ritual erken-nen die Kinder, dass der gemeinsame Tag beginnt. Beim Frühstück können die Kinder frei wählen, was sie essen möchten. Auch bei den Getränken (Wasser oder ungesüßter Tee) haben sie die Auswahl und werden ermutigt, dass sie sich selbst einschenken.
Wichtig ist uns, dass die Kinder eine entspannte Frühstückatmosphäre erleben, da es für einige die erste Mahlzeit am Tag ist.

Die Kinder verbringen den ganzen Tag in der Einrichtung. So erhalten sie gemein¬sam mittags ein ausgewogenes und abwechslungsreiches Mittagessen. Der Verzehr von Fleisch wird aus Gründen einer gesunden Ernährung sehr reduziert. Auf das Essen von Schweinefleisch wird aus Rück-sichtnahme auf eventuell der Gruppe zugehöriger Kinder muslimischen Glaubens ganz verzichtet. Als Getränke werden Wasser und/oder ungezuckerter Tee angeboten.

Den Baffies1 und 2 stehen inzwischen ein kleines eigenes Außengelände zur Verfügung. Hier gibt es ein Hochbeet, was die Kinder mit Unterstützung aufgebaut, angelegt haben und regelmäßig bepflanzen. So lernen die Kinder woher Gemüse und Obst kommt, wie sie wachsen und was sie dafür brauchen. Außerdem gibt es ein kleines Bewegungsangebot, wie eine kleine Rutsche (BAF-Fies1) und einen Sandkasten. Im Sommer gibt es die Möglichkeit ein Planschbecken aufzubauen. Bei diesen Angeboten können die Kinder ein gutes Körpergefühl entwickeln, was ein wichtiger Teil einer gesunden Entwicklung ist.
Darüber hinaus besuchen wir regelmäßig Spielplätze im nahen Umfeld und unternehmen Spazier-gänge im nahe gelegenen Bürgerpark. Darüber hinaus werden Exkursionen in kleinen Gruppen angeboten. Bei schlechtem Wetter finden Bewegungsnagebote in den Räumen statt, wie z.B. Ball-spiele, Tanzen und „Bobby-Car-Fahrten“.

Uns ist es wichtig, dass bei der Sauberkeitserziehung der Fokus auf dem Kind liegt. Nicht das Tempo der Eltern zählt, weil vielleicht das Kind bald in den Kindergarten kommt, sondern der indi-viduelle Entwicklungstand steht im Vordergrund. Wir unterstützen die Kinder, wenn sie Interesse haben auf die Toilette zu gehen, und bestärken sie durch Lob. Der Austausch mit den Eltern ist uns hier sehr wichtig.

Auch der tägliche Mittagsschlaf ist ein weiterer Aspekt zu einer gesunden Entwicklung. Jedes Kind hat mittags die Möglichkeit sich auszuruhen. Die meisten Kinder schlafen, manche Kinder ruhen sich aus. Wichtig ist uns hier, dass das Bedürfnis des Kindes im Vordergrund steht. So kommt es immer wieder vor, dass ein Kind schon am Vormittag eine Pause braucht und sich hinlegen möch-te. Hier gibt es in beiden Einrichtungen die Möglichkeit des Rückzuges.

Die Angebote und der Tagesablauf der Baffies entsprechen den Bedürfnissen gesun¬der Kinder.
Kranke Kinder haben ein starkes Ruhebedürfnis und bleiben deswegen besser zu Hause. Hier ist es uns ebenfalls sehr wichtig mit den Eltern offen zu kommunizieren.

Ein großer Bestandteil einer gesundheitsfördernden Kita ist für uns die Erhaltung der körperlichen und geistigen Gesundheit alle Mitarbeiter. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen haben die Mög-lichkeit an einer Supervision und an Besprechungen teilzunehmen. Jährliche Personalgespräche werden durchgeführt, um hier ausführlich über die Bedürfnisse und Belange der Mitarbeitinnen zu sprechen. Außerdem haben alle über den Server die Möglichkeit, sich Informationen zu Gesund-heitskursen der verschiedenen Krankenkassen anzueignen. Auch bei der räumlichen Ausstattung und Arbeitsmaterialien spielt der Gesundheitsaspekt eine Rolle. Die Mitarbeiter*innen haben die Möglichkeit auf entsprechend geeignete Stühle zurückzugreifen. Sie haben die Möglichkeit an der Pausenregelung und Dienstplangestaltung aktiv mitzugestalten.

3.4 Ergänzender Bildungsauftrag

Bei den Baffies werden häufig Kinder aufgenommen, die mindestens ein Elternteil mit Migrations-hintergrund haben und die daher vielleicht zu Hause nicht regelmäßig deutsch sprechen und auch Kinder aus Familien, deren Platz aufgrund des niedrigen Familieneinkommen über Hilfe zur
Erziehung finanziert wird. Ein besonderer Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit liegt hier auf der sprachlichen Förderung. Denn Sprache ist der Türöffner für soziales Leben.
Auf die Kinder gehen wir durch alltagsintegrierte Sprach- und Spielförderung besonders ein. Die gezielte Sprachförderung erfolgt insbesondere über aktive Ansprache, Aufforderung zum Spre-chen, spielerische Wiederholung des gelernten Wortschatzes, Laut- und Sprachspiele und Bilder-buchbetrachtungen. Pädagogisch wertvolle Spielmaterialien und eine große Auswahl an Bilderbü-chern tragen darüber hinaus zu einer kognitiven Förderung der Kinder bei.
Das pädagogische Personal besucht hierfür gezielte Fortbildungen.

3.5 Schutz des Kindes

Die Kinder stehen bei den Baffies unter einem besonderen Schutz. Hierzu zählt neben dem Schutz der Persönlichkeit, der Schutz vor Kindewohlgefährdung, die Einhaltung entsprechender Qualitätsstandards und Standards für Sicherheit, Unfallschutz und Hygienebestimmungen und sonstiger gesetzlicher Bestimmungen.
Es liegt ein verpflichtendes Schutzkonzept vor, was den gesetzlichen Anforderungen des § 8b Abs. 2 Nr. 1 SGB VIII und § 47 SGB VIII gerecht wird. Es wird regelmäßig auf Aktualität überprüft und ggf. angepasst.

Daten und Bilder der Kinder werden bei den Baffies vertraulich behandelt und werden ohne Einwil-ligung der Eltern nicht ausgehängt oder an Dritte weitergegeben.
Wichtige Informationen, wie beispielsweise Kenntnisse über ansteckende Krankheiten, werden an der Pinnwand im Flur anonymisiert veröffentlicht. Hier ist zu erwähnen, dass kranke Kinder nicht in die Kita gehören. Kinder haben ein recht, sich auszuruhen, eine Krankheit zu Hause auszukurie-ren und dürfen erst wieder in die Kita, wenn sie 24 Stunden symptomfrei sind. Das Personal der BAFFies1 und BAFFies2 verabreichen keine Medikamente.

Die Buch- und Aktenführung verläuft ordnungsgemäß und wird in absperrbaren Schränken und/oder gesicherten Computern verwahrt. Die Aufbewahrung erfolgt nach den gesetzlichen Vor-gaben.

3.6 Exemplarischer Tagesablauf

Ein strukturierter Alltag hilft den Kindern sich zu orientieren und schafft Freiräume für individuelle Lernerfahrungen. Während der einzelnen Phasen sind Rituale wichtig, da sie den Kindern Sicher-heit geben.

• 07:00 Uhr bzw. 07:30 Uhr – 8:30 bzw. 09:00 Uhr: Bringzeit der Kinder
Während der Bringzeit werden die Kinder von uns individuell empfangen und erhalten ihren Bedürfnissen entsprechende Willkommens- und Spielangebote. Bei Bedarf führen wir ger-ne kurze Übergabegespräche mit den Eltern.

• Ca. 8:30 Uhr: Gemeinsamer Beginn im Morgenkreis (BAFFies2)

• 8:30 bzw. 09:00 Uhr – 09:30 Uhr: gemeinsames Frühstück
Je nach Alter der Kinder wird das Frühstück von uns fertig zubereitet oder die Kinder betei-ligen sich an der Zubereitung. Ein gleichbleibendes Willkommens-Lied lässt uns den Tag gemeinsam beginnen.

• 09:30 Uhr – 11:30 Uhr: Freispiel
Je nach Stimmung der Kinder werden ruhiger oder bewegungsintensivere Angebote in den Räumen oder im Umfeld außerhalb der Gruppenräume angeboten. Insbesondere mit den älteren Kindern werden je nach Situation gesonderte Angebote in Kleingruppen durchge-führt, die sie auf den Kindergartenalltag vorbereiten. Dies können kommunikative Spiele, bildnerisches Gestalten, musikalische Angebote oder sonstige kognitive Spielangebote sein. Aber auch die jüngeren Kinder dürfen daran teilnehmen, wenn sie möchten.

• 11:30 Uhr – 12:15 Uhr: gemeinsames Mittagessen
Das Mittagessen wird bei uns ebenfalls in gemeinsamer Runde eingenommen, es werden Tischgespräche angeregt und eine angenehme Esskultur gepflegt. Rituale, wie z.B. ge-meinsames Tischdecken und regelmäßige Waschen der Hände sind für uns eine Selbst-verständlichkeit. Nach dem Essen gehen die Kinder zum Zähneputzen.

• 12:15 Uhr – 14:00 Uhr gemeinsamer Mittagsschlaf
Besonders bei den kleineren Kindern ist das Angebot eines Mittagsschlafes sehr wichtig. Zur Ge¬währung der nötigen Ruhe wird gleichzeitig auch mit den älteren Kindern eine Ru-hephase eingehal¬ten.

• 14:00 Uhr – 16:00 Uhr bzw. 17:00 Uhr Freispiel und Abholphase
Je nach Stimmung der Kinder werden ruhigere oder bewegungsintensivere Angebote in den Räumen durchgeführt. Während dieser Zeit bieten wir den Kindern ebenfalls noch einmal einen kleinen gemeinsamen Nachmittagssnack an. Ab 14:30 Uhr dürfen die Kinder bereits abgeholt werden. Da die Eltern der Kinder bei uns in der Regel alle berufstätig sind, sind deren jeweiligen individuellen Abholmöglichkeiten sehr unterschiedlich und werden be-rücksichtigt.

Selbstverständlich werden die Kinder bei uns regelmäßig gewickelt. Das Wickeln findet in der Re-gel mindestens einmal am Vormittag vor dem Mittagessen und einmal am Nachmittag so gegen 14 Uhr statt. Diese Zeiten werden allerdings nur als grobe Richtwerte angesehen, da prinzipiell nach Bedarf der Kinder gewickelt wird. Die sehr intime Situation des Wickelns (und Anziehens) wird mit den Kindern bewusst genutzt um Beziehungsarbeit zu leisten.
Zusätzlich wird den größeren Kindern ein Toilettengang angeboten, da sie in der Regel beim Wechsel in den Kindergarten windelfrei sein sollten. Die Kinder werden immer wieder angespro-chen, ob sie auf die Toilette gehen möchten. Sollte dies der Fall sein, werden die Kinder selbstver-ständlich begleitet. Hier stehen die Fachkräfte in sehr engem Austausch mit den Eltern. Wichtig ist hier nochmals zu erwähnen, dass der individuelle Entwicklungsstand des Kindes im Vordergrund steht.

Um den individuellen Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen zu kön-nen, bitten wir um Verständnis, dass es immer wieder Abweichungen vom Tagesablauf geben kann.

3.7 Gestaltung der Eingewöhnungszeit

Neue Kinder und deren Eltern können bei „Schnupperbesuchen“ die Baffies kennen lernen. Die Aufnahme erfolgt nach einem „Berliner Modell“, das einen sanften Übergang vom Elternhaus zur Kinderbetreuung beinhaltet. Da in der Regel die meisten Plätze nach der Sommerpause besetzt werden, bedeutet dies, dass die Kinder bis zur Vollzähligkeit der Gruppe nacheinander aufge-nommen werden. Dieser Aufnahmeprozess ist individuell sehr unterschiedlich. Für die meisten Kinder ist der Besuch der Betreuungseinrichtung die erste längere Trennung vom Elternhaus und von der gewohnten Umgebung. Um diese Ablösung und Eingewöhnung zu erleichtern, soll allmäh-lich eine vertrauensvolle Beziehung zu uns aufgebaut werden. Das fällt leichter, wenn eine ver-traute Bezugsperson das Kind in den ersten Tagen im Tagesablauf begleitet. Letztendlich richtet sich die Dauer des Eingewöhnungsprozess nach dem Bedürfnis der Kinder und nach der Lebens-situation der Eltern. Der genaue Ablauf wird in einem gesonderten Informationsblatt dargestellt.

4 Kooperationen und Zusammenarbeit

4.1 Zusammenarbeit mit den Eltern

Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiterinnen der Baffies und den Erziehungsbe-rechtigten wird angestrebt. Ein gutes persönliches Klima mit vertrauensvoller Atmosphäre und ein
reger, gegenseitiger In¬forma¬tionsaustausch zwischen den Eltern und uns sind Grundlage einer guten Zusammenarbeit. Wir bieten hierzu Entwicklungsgespräche, Elternabende, Feste und sons-tigen gemeinsamen Ak¬tionen an. Hier können die Eltern die Chance nutzen, um sich untereinan-der auch privat zu vernetzen. Gerade Alleinerziehende haben oft ein kleines soziales Umfeld und wünschen sich einen Austausch mit Gleichgesinnten.
Die Eltern haben die Möglichkeit, sich jederzeit über den Stand der Kindergruppe, den Entwick-lungsstand des eigenen Kindes und den Zielen der Arbeit zu informieren. Häufig können frühzeitig und zeitnahe über „Tür- und Angelgespräche“ bereits Informationen ausgetauscht und entstehende Konflikte gelöst werden. Zusätzlich wird ein Mal im Jahr ein altersentsprechender Entwicklungsbe-richt von den Fachkräften erstellt. Dieser ist die Grundlage für ein Entwicklungsgespräch mit den Eltern.

Insbesondere vor dem Hintergrund der Berufstätigkeit unserer Eltern verstehen wir unsere Arbeit als einen familienergänzenden und -entlastenden pädagogischen Auftrag. Die Gestaltung des Ta-gesablaufes und der Umgang mit den Kindern während der Betreuungszeiten liegen daher aus-schließlich in der Verantwortung des pädagogi¬schen Per¬sonals. D.h. Eltern können keine Aufträge an das Personal erteilen, und die pädagogischen Kräfte können die Verantwortung für die Proble-me des Alltags in der Einrichtung nicht an die Eltern übergeben.

Jährlich werden Feedbackfragebögen an die Eltern verteilt, um eine ehrliche und anonymisierte Rückmeldung zu bekommen. Wir nutzen diese zur Qualitätsverbesserung und -sicherung. Durch evtl. Beschwerden oder Änderungswünschen von den Eltern bekommen wir wertvolle und auf-richtige Informationen über unsere Arbeit und erhalten zusätzlich konstruktive und verwertbare Kritik zur Reflexion der Arbeit bei den Baffies.
Die Bedeutsamkeit einer Beschwerde wird von uns im Gesamtkontext der Situation beurteilt und alle Bemühungen der Problemlösung sind auf Akzeptanz und schnelle Abhilfe vor Ort gerichtet.

Für die bei BAFF beschäftigten Mütter oder Maßnahmeteilnehmer*innen, deren Kinder bei den Baffies betreut werden, erweitern sich die Möglichkeiten zum Informationsaus¬tausch und zur Aus-einandersetzung durch das zum Teil gemeinsame Erleben des Tagesablau¬fes und des alltäglichen Umganges miteinander.

4.2 Kommunikation und Kooperation im Team

Die Mitarbeiter/innen der Baffies arbeiten gemeinsam an der Entwicklung und Umsetzung von Zielen. Die Entwicklung der Teamarbeit, die persönlichen und fachlichen Kompetenzen der einzel-nen Teammitglieder und deren kooperative Kompetenzen für die gemeinsamen Aufgaben werden gefördert. Bei uns wird Teamarbeit als ein komplexer Prozess verstanden, bei dem das Team an Entscheidungsprozessen beteiligt wird und die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen berücksichtigt werden. Dies findet zum Beispiel in regelmäßigen Dienstbesprechungen und an pädagogischen Tagen statt.

Für eine gute Qualität der pädagogischen Arbeit sind uns die Beziehungen, die Selbstreflexion und der Kontakt und die Kommunikation der Teammitglieder untereinander wesentlich. Daher werden unsere Konzeption sowie die pädagogischen Standards und deren Umsetzung in gemeinsamen Dialogen und in gemeinsamer Reflektion erarbeitet und gesteuert. Sie sind damit wichtige Grund-lage für die interne Qualitätsentwicklung und -sicherung, die an den Qualitätsstandards für Kinder-betreuungseinrichtungen der Stadt Darmstadt und des Hess. Bildungs- und Erziehungsplans aus-gerichtet sind.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der zur Qualität der pädagogischen Arbeit beiträgt, ist eine konti-nuierliche Weiterbildung. Es werden regelmäßige Fortbildungen nach dem Bildungs- und Erzie-hungsplan durchgeführt. Außerdem haben die Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, an individuellen Fortbildungen teilzunehmen.

Die Mitarbeiterinnen der Baffies arbeiten darüber hinaus eng mit den Mitarbeiterinnen von BAFF zusammen. Jede Mitarbeiterin ist eigenverantwortlich für ihren Arbeitsbereich. Da es im Alltag vielfältige Schnitt¬stellen gibt, ist eine enge Kooperation aller Mitarbeiterinnen notwendig.

4.3 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Für eine ein- und zweigruppige Kinderbetreuungseinrichtung sind Angebote im Bereich Erfah-rungsaustausch, Fortbildung und ggf. Supervision besonders wichtig, um den Mitarbeiter*innen ein breites Spektrum an Anregungen und Erfahrungen zur Verfügung stellen zu können. Aus dem gleichen Grund haben wir uns im April 2016 dem Dachverband selbstorganisierter Kinderbetreu-ungseinrichtungen in Darmstadt „Das Kind e. V.“ angeschlossen, der darüber hinaus noch die Inte-ressen freier Träger gegenüber der Stadt Darmstadt vertritt. Hier wird die Fachberatung und die regelmäßige Teilnahme an Arbeitskreisen (Erzieher und Leitung) genutzt.

Die pädagogische Arbeit mit Kindern beinhaltet immer auch eine aufmerksame Beobachtung und Bewertung der Entwicklung der Kinder. Nur so können Entwicklungsverzögerungen und Auffällig-keiten frühzeitig erkannt werden und es können Handlungsschritte gemeinsam mit den Eltern ver-einbart werden. Durch die Früherkennung und ein frühes Handeln, erhalten die Kinder die Chance für einen erfolgreichen Bildungsweg. Diese Arbeit kann nur gut über eine konstruktive Zusam-menarbeit mit Fachkräften anderer Institutionen (z.B. Frühberatung, Erziehungsberatung, Ärzte, Therapeu¬ten, aber auch Selbsthilfegruppen) gelingen, an die die Eltern ggf. von uns auch verwie-sen werden.

5 Schluss

Dieses Konzept entstand aus den langjährigen Erfahrungen der pädagogischen Arbeit in den Kin-derkrippen die Baffies1 und 2. Gleichwohl verstehen wir das Konzept nicht als fest geschrieben und für immer gültig, sondern vielmehr als eine Station in einem kontinuierlichen Entwicklungspro-zess, der immer wieder einer Reflexion und Überarbeitung bedarf. Ziel des Prozesses ist es die pädagogische Arbeit immer wieder bedarfsorientiert an zeitliche und aktuelle Gegebenheiten und gesetzliche Veränderungen anzupassen.